Das Arkadi-Kloster ist ein weltweites Symbol des kretischen Kampfes für die Unabhängigkeit von den Türken. Dank seiner unzugänglichen Lage wurde es in der Zeit der Türkenherrschaft zum Mittelpunkt revolutionärer Tätigkeiten. Der Führer der türkischen Armee forderte daraufhin vom Abt Gavriil Marinakis, alle Revolutionäre aus dem Kloster zu entfernen, andernfalls werde er Arkadi zerstören. Marinakis lehnte ab, und die türkischen Truppen nahmen am 7. November 1866 Anmarsch auf das Kloster. 600 Frauen und Kinder zusammen mit 300 Männer hinter den Klostermauern waren entschlossen, sich einer Übermacht von 15.000 Türken und 30 Kanonen zu stellen. Die Kreter weigerten sich, sich zu ergeben, und leisteten zwei Tage lang Widerstand, bis noch weitere türkische Truppen und Kanonen kamen. Schließlich konnte das Westtor des Klosters den Kanonenschüssen nicht mehr standhalten und fiel in Trümmer. Als die Belagerten ihre verzweifelte Situation erkannten, warteten sie, bis die Türken das Kloster stürmten und setzten im selben Moment den Pulverraum in Flammen. Dabei kamen nicht nur die Kreter, sondern auch viele der Angreifer ums Leben. Der Opfertod der Kreter im Namen der Freiheit erweckte weltweites Interesse und gewann die Sympathie für die Freiheitskämpfer.

Ein kleines Museum zeigt Hinterlassenschaften von der Belagerung des Klosters und kirchliche Gegenstände, und außerdem gibt es noch eine interessante Bildergalerie von Kretern jener Zeit.