Die venezianische Festung und der Hafen von Sitia
Sitia liegt an der Nordküste in der gleichnamigen Bucht. Die Stadt hat regelmäßigen Busverkehr mit Agios Nikolaos und Iraklion, eine wöchentliche Schiffsverbindung mit Rhodos und den besten Hafen des Ostteiles von Kreta, groß genug, um Kreuzfahrtschiffe anlaufen zu lassen. Beim Hafen gibt es zahllose Restaurants, Tavernen und Cafes. Östlich vom Hafen erstreckt sich der weiße Sandstrand von Sitia, den man von der Stadt aus zu Fuß erreichen kann. Es gibt auch einen kleinen Flughafen, aber nur wenige regelmäßige Flugverbindungen. Zur Zeit geht ein Flug pro Woche nach Karpathos und Kasos und zwei Flüge pro Woche nach Athen. Die Stadt ist sehr angenehm für einen Besuch und hat an Hotels und Tavernen während der Saison alles zu bieten (genauere Einzelheiten siehe Verkehrsverbindungen).
Vom Hafen in Richtung Osten kommt man zu Fuß zu einem Sandstrand.
Sitia war schon seit der Neusteinzeit bewohnt. Auch die Minoer haben hier ihre Spuren hinterlassen. Die Freilegung einer großen minoischen Siedlung mit Bauten im Palaststil, Befestigungswällen und vielen Funden - einschließlich einer Linear A-Tafel waren das Werk des griechischen Archäologen Tsipopoulou in 1985. Die Stelle liegt im Ort Petras, in der Nähe der Stadt. Sie wurde bei einem Erdbeben zerstört, in der Zeit der neuen Paläste verlassen und später wieder aufgebaut.
In griechischer Zeit war das antike Itia der Hafen von Praisos. Überlieferungen des dritten Jahrhunderts v. Chr. über die Stadt bezeichnen ihre Bürger als Setianer. Nachdem Praisos von Ierapytna überwältigt wurde,
erlangte Itia die Position als Hauptstadt des Staates von Praisos.
In der byzantinischen Zeit entstanden die Festungswälle um Sitia herum. Die Genueser und die Venezianer bauten diese Anlagen wohl aus, aber nie erlangten sie eine nennenswerte Stärke. Im Jahre 1539 eroberte der Pirat Barbarosa die Stadt und machte nicht nur die Befestigungen, sondern auch die Stadt dem Erdboden gleich. Im Osten liegt die Ruine einer venezianischen Burg, die von den Venezianern selbst zerstört wurde, damit sie nicht in die Hand der Türken fallen konnten. Ein dreistöckiger Turm hatte jedoch überlebt. Das, zusammen mit weiteren Gebäuden, war von einem Verteidigungswall umgeben. Heute dient die Festung als Freilufttheater. Nördlich der Burg ist eine kleine Kapelle, errichtet von den Überresten eines venezianischen Klosters, das in der Türkenherrschaft zerstört worden war.
Sitia ist die Heimatstadt des berühmten kretischen Dichters Vincenzos Kornaros. Sein episches Gedicht mit dem Titel "Erotokritos" wird immer noch von der Bevölkerung gesungen und rezitiert. Es erzählt die Geschichte von der Liebe des Erotokritos zur Prinzessin Aretousa, Tochter des Herrschers von Sitia. Das zentrale Thema der Liebe ist mit vielen Abenteuern verflochten. Das Werk Kornaros geht auf die Zeit zwischen 1600 und 1660 zurück, wo die venezianische Herrschaft sich ihrem Ende zuneigte.
Bilder von Sitia:
Der Hafen von Sitia
Der Hafen und die Stadt Sitia
Die venezianische Festung und der Hafen von Sitia
< Zurück | Weiter > |
---|