Die Statue von Eleftherios Venizelos auf der Platia Eleftherias, Iraklion
Heraklion ist die Hauptstadt vom Nomos und von ganz Kreta. Von Athen wird es mindestens viermal pro Tag angeflogen. Internationale Fluge gehen nach Frankfurt und Amsterdam. Dazu kommen von April bis Oktober die Charterfluge von vielen anderen Stadten Europas.
Der Hafen im Osten der Stadt ist riesig. Im Sommer wimmelt es von Ausflugsschiffen, und Touristen stromen an Land, um Knossos und das Archaologische Museum von Kreta zu besuchen. Regelma?iger Fahrverkehr besteht mit Piraus, Rhodos, Santorini, Mykonos und Tinos (siehe Verkehrsverbindungen). Wer mit der Jacht kommt, kann an der neu erbauten Marina mit ihren Docks anlegen.
Heraklion ist besonders in der Touristensaison eine sehr geschaftige Stadt. Man sollte seine Unterkunft schon zuvor gebucht haben, vor allem im August. Autofahrer konnen die Parkplatze am Ende der Kalokairinou-Stra?e beim Chania-Tor und unterhalb des Archaologischen Museums benutzen - der mittelalterliche Stadtgraben hat jetzt diese Funktion. Dabei kann man auch gleich einen Blick auf die historischen Monumente werfen.
In der 25 Avgoustou-Stra?e (Odos 25 Avgoustou) reiht sich ein Reiseburo ans andere, mit Angeboten fur alle moglichen Ausfluge. Santorin, Rhodos und Mykonos sind die meistbesuchten Inseln. Auch Fahrten nach Knossos, Festos, Gortyn und die Samaria-Schlucht werden vermittelt. Meistens sind die Buros zuverlassig, aber um sicher zu gehen und Enttauschungen zu vermeiden, sollte man Einzelheiten wie Abholzeit, Ankunftszeit, Besuchszeit der verschiedenen Statten und den Preis der Eintrittsgebuhren schon von vorneherein genau abklaren.
Die Nationalstra?e ist von Heraklion aus sofort zu erreichen. In 1 Stunde (72km) kommt man nach Agios Nikolaos und in 2 Stunden (137km) nach Chania. Die Fahrt ist angenehm und geht durch eindrucksvolle Landschaften. Man sollte aber uberall in Kreta sehr vorsichtig fahren, weil man mit allen moglichen Transportmitteln vom Ausflugsbus bis zum Traktor und zum Esel rechnen mu?, die Stra?en in allen denkbaren Geschwindigkeiten benutzen. Das wird oft nicht einmal von den Einheimischen einkalkuliert, geschweige denn von vielen Touristen
Heraklion ist die funftgro?te Stadt von ganz Griechenland und war seit dem Neolithikum besiedelt. Wahrscheinlich diente es in minoischer und romischer Zeit als Hafen von Knossos, wenn auch in der Stadt selber nur wenige Hinterlassenschaften gefunden wurden. Im Jahre 824 n.Chr. eroberten die Sarazenen die Stadt und gaben ihr den Namen El Khandak (Stadtgraben), nach dem Stadtgraben, den sie rundherum angelegt hatten.
Die Stadt wurde 961 n.Chr. von den Byzantinern nach langen, vergeblichen Versuchen zuruckerobert. Nachdem die Kreuzfahrer Konstantinopel Im Jahre 1204 erobert hatten, gaben sie Kreta an Bonifazius von Monferrat, der die Insel gegen ein Entgelt von tausend Silberlingen den Venezianern uberlie?.
Unter der venezianischen Herrschaft bluhten die Kunste, und "Candia", wie es nun hie?, wurde zum Mittelpunkt der Wissenschaften. Viele Gelehrte und Kunstler fanden nach dem Fall Konstantinopels im Jahre 1453 hier Zuflucht.
Die Venezianer begannen 1462 mit dem Bau der Stadtmauern, zu deren Beendigung sie mehr als ein Jahrhundert brauchten. Die Mauern waren 4km lang, in Dreiecksform angelegt und hatten sieben Bastionen. Auch der Hafen und andere architektionische Prunkstucke waren ihr Werk.
Mit der Belagerung der Stadt kam fur die Stadtmauern die Feuerprobe. Einundzwanzig Jahre hielten sie den Angreifern stand, es war eine der langsten Belagerungen der Geschichte uberhaupt. Im Jahre 1669 fiel die Stadt, nachdem uber 100.000 Turken und 30.000 Venezianer ums Leben gekommen waren.
Von Anfang an ha?ten die Kreter die turkischen Machthaber und widersetzten sich in einem standigen Guerillakrieg. Die Turken wiederum trafen harte Vergeltungsma?nahmen gegen die kretische Bevolkerung in den Stadten.
Nach der Vereinigung mit Griechenland im Jahre 1913 gewann Heraklion betrachtlich an Gro?e. Doch seine strategische Lage machte es 1941 zum Ziel neuer Eindringlinge. Die deutschen Luftangriffe bei der Schlacht um Kreta verursachten schwere Schaden, und nach dem Krieg mu?te ein gro?er Teil der Stadt neu aufgebaut werden.
Erwahnt sei noch, da? die ursprungliche Hauptstadt von Kreta Chania war, und das Verwaltungszentrum der Insel erst 1971 nach Heraklion verlegt wurde.
Bilder von Heraklion:
Der Koules und der innere Hafen, Iraklion
Der Löwenplatz und der Morosini-Brunnen, Iraklion
Die Statue von Eleftherios Venizelos auf der Platia Eleftherias, Iraklion
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